Prof. Marion Kiechle wird Kuratoriumsvorsitzende
Der geplante Bau eines HospizHauses des Lebens des Hospizdienstes DaSein e.V. zur besseren Versorgung der Münchner Bevölkerung erhält prominente Unterstützung. Als Vorsitzende des neu zu gründenden Kuratoriums stellt sich Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der TUM-Frauenklinik und Staatsministerin a.D., zur Verfügung. Auch Münchens 3. Bürgermeisterin Verena Dietl, der evangelische Regionalbischof Christian Kopp und Adina Rath von der StadtschülerInnenvertretung haben ihre Mitwirkung in dem Gremium bereits zugesagt.
Kiechle sagte am Donnerstag bei einer virtuellen Pressekonferenz, das Kuratorium werde sich mit voller Kraft der Aufgabe widmen, ein geeignetes Grundstück oder Gebäude für das HospizHaus des Lebens zu finden: „Das ist die größte und wichtigste Herausforderung.“ Sie lobte das Konzept, in diesem Haus alle palliativen Angebote unter einem Dach zu vereinen:
„Das ist wirklich innovativ. Das gibt es so bislang in ganz Deutschland noch nicht.“
Zugleich verwies die Krebsmedizinerin auf ihre positiven Erfahrungen mit schwerstkranken Patient*innen: „Eine frühzeitige palliative Anbindung verbessert nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern kann das Leben auch verlängern.“
Bürgermeisterin Dietl betonte: „Uns ist es wichtig, dass wir das HospizHaus des Lebens auch umsetzen können, hier in der Landeshauptstadt München. Wir werden dabei voll und ganz unterstützen. Wir wissen sehr wohl, wie wichtig es ist, dass Menschen an ihrem Lebensende gut begleitet werden, nicht allein gelassen werden und sich einfach auch wohl fühlen können.“ DaSein-Projektkoordinatorin Isabell Zacharias berichtete von großer Unterstützung aus der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung insgesamt: „Der Bedarf an einem HospizHaus des Lebens wird überall gesehen.“
Kopp betonte: „Menschen leben in Gemeinschaft das ganze Leben lang. Zum Leben gehört das Sterben mit dazu. Umso wichtiger ist am Ende unseres Lebens die Gemeinschaft von Menschen, die füreinander da sind und diesen letzten Lebensabschnitt verantwortlich und gut gestalten. Das HospizHaus des Lebens steht für eine solche Gemeinschaft. Dafür bringe ich mich gerne ein.“
Rath kritisierte, das Thema Tod werde im Schulunterricht leider fast gar nicht behandelt. Die Schülerin begründete ihr Engagement im Kuratorium mit der eigentlichen Allgegenwärtigkeit des Themas Tod in allen Altersgruppen:
„Wir alle kennen Menschen, die sterben, aber leider wird in der Gesellschaft oft nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen.“
Der DaSein-Vereinsvorsitzende Markus Müller kündigte an, Teil des Konzepts des HospizHauses des Lebens sei es auch, Seminare für Schulklassen anzubieten.
Müller bedankte sich bei den Unterstützerinnen und Unterstützern für das ehrenamtliche Engagement im Kuratorium: „Wir brauchen diese prominenten Stimmen in die Gesellschaft hinein, um das Thema Sterben aus der Tabuzone herauszuholen.“ Und aus seiner ganz persönlichen Erfahrung als ehrenamtlicher Hospizbegleiter berichtete Müller: „Meine Lebensqualität hat durch die Beschäftigung mit dem Tod zugenommen.“
Der Hospizdienst DaSein kümmert sich seit genau 30 Jahren um Menschen im letzten Abschnitt ihres Lebens. In München gibt es bislang für über 1,5 Millionen Menschen gerade einmal 28 stationäre Hospizbetten. Noch immer sterben deshalb viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger unzureichend versorgt und einsam. Wir haben eine Vision: Unser HospizHaus des Lebens im Herzen Münchens. Es soll kein Krankenhaus werden, sondern ein letztes, echtes Zuhause. Und es soll den Bewohnerinnen und Bewohnern bis zuletzt ermöglichen, am Leben teilzunehmen.
Hinweis:
Fotos der Beteiligten dürfen nur im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über DaSein e.V. und unter Angabe der Bildnachweise
- Kopp (ELKB/Köhler)
- Rath (Julian Schulz)
- Kiechle (privat)
- Müller (privat)
- Dietl (privat)
veröffentlicht werden.
Ulrich Meyer
Pressesprecher
Hospizdienst DaSein e.V.
0175/1815456